Schleusenwärter der Borsflether Verlath-Schleuse war er schon. Nun ist Ole Hösel von der Kommunalen Wählervereinigung Borsfleth (KWV) auf der konstituierenden Sitzung der neuen Gemeindevertretung im „Aukrug“ in offener Wahl bei eigener Stimmenthaltung auch zum Bürgermeister der über 700 Einwohner zählenden Gemeinde gewählt worden. Vertreten wird Hösel künftig von den Gemeindevertretern Philipp Lypke (Bürger für Borsfleth) und Christian Boldt (KWV).
Der neue Borsflether Bürgermeister ist kraft seines Amtes gleichzeitig Mitglied im Amtsausschuss, im Wegeunterhaltungsverband, im Zweckverband Breitbandversorgung Steinburg sowie im Schulverband Glückstadt. Er löst Peter Mohr (71) ab, der zuvor seit 20 Jahren als Bürgermeister die Geschicke der Gemeinde geleitet und bei der jüngsten Kommunalwahl nicht wieder kandidiert hatte. Ole Hösel (38) ist in Borsfleth, aber auch im Glückstädter Umland aufgrund seiner Tätigkeit in der gleichnamigen Autoreparaturwerkstatt seines Onkels am Büttel vielen ein Begriff.
Das sind die Vorsitzenden der Ausschüsse
Zu der über 20 Punkte umfassenden Tagesordnung gehörte auch die Besetzung der ständigen Ausschüsse. Darüber stimmte die aus Christian Boldt, Ole Hösel, Jan Peters, Peter Ruhser, Hans Sattler und Ludger Walterbusch von der KWV sowie Philipp Lypke, Maike Mohr und Roland Rausch von den Bürgern für Borsfleth (BfB) bestehende Gemeindevertretung einstimmig en bloc ab. Vorsitzender des Finanzausschusses wurde Jan Peters (KWV), der Bau-, Wege- und Umweltausschuss wird von Peter Mohr als bürgerliches Mitglied geführt, und Kirsten Rausch (bürgerliches Mitglied) steht dem Sozial-, Jugend- und Kulturausschuss vor.
Hans Sattler (KWV). Maike Mohr (BfB) und Jan Peters (KWV) sind in den Ausschuss zur Prüfung der Jahresrechnung gewählt worden. Dem Wahlprüfungsausschuss gehören Christian Boldt (KWV), Roland Rausch (BfB) sowie Peter Ruhser (KWV) an. Mitglieder des Kindergartenbeirates wurden Jan Peters und Roland Rausch.
Im weiteren Verlauf der rund zwei Stunden dauernden Sitzung wurde Peter Mohr vorab vom dienstältesten Gemeindevertreter Jan Peters (KWV) mit einer kurzen Laudatio verabschiedet. Die offizielle Verabschiedung erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt. Peters würdigte die Verdienste von Peter Mohr:
„Du bist in all den Jahren anstehende Projekte aktiv und mit viel Herzblut für Borsfleth angegangen.“
Jan Peters
Gemeindevertreter Borsfleth
Peter Mohr war 1986 für die KWV erstmals in die Gemeindevertretung gewählt worden, bekleidete in den Folgejahren viele Posten innerhalb der kommunalen Ausschüsse und war bis zu seiner Wahl zum Bürgermeister im Jahr 2003 zweiter Stellvertreter des Vorsitzenden der Gemeindevertretung. „Du verlässt uns ja noch nicht ganz und wirst als bürgerliches Mitglied und Vorsitzender des Bau- und Wegeausschusses noch einige Projekte begleiten“, freute sich der Bauunternehmer und überreichte Peter Mohr ein symbolisches Geschenk in Gestalt eines Liegestuhls und einer selbst kreierten Palme.
„Wenn du dich richtig zur Ruhe gesetzt hättest, wäre es vielleicht eine Ruhestandsbank geworden. Jetzt haben wir stattdessen für dich die Annehmlichkeiten der Südsee in den Norden geholt“, schloss Jan Peters seine Ausführungen. „Eine Seele kann ganz viel Lob ab, bevor sie Schaden nimmt“, dankte Mohr dem Redner mit einem Zitat von Ministerpräsident Daniel Günther für die lieben Worte und probierte den Liegestuhl gleich aus.
Die Verabschiedung der langjährigen Gemeindevertreter Manfred Bratzke (BfB) und Joachim Dük (KWV) übernahm dann der neue Bürgermeister. Dük gehörte dem Borsflether Gemeinderat seit 1990 an, war über viele Jahre 2. Stellvertreter des Bürgermeisters, wirkte in fast allen Ausschüssen mit und begleitete aktiv etliche Projekte in der Gemeinde. „Es war eine schöne Zeit, die Spaß gemacht hat“, meinte Dük.
Manfred Bratzke war im Jahr 1986 im Alter von 24 Jahren zur Kommunalpolitik gestoßen. Neben dem Vorsitz im Bau- und Wegeausschuss war der heute 61-Jährige seit 1997 erster Stellvertreter des Bürgermeisters. „Borsfleth hat von deiner Fachkompetenz, deinen Kontakten und deiner ruhigen sowie sachlichen Art profitiert“, befand Ole Hösel. Und: „Unsere Dorfkultur wäre ohne Menschen wie Manni nicht lebenswert“, lobte Hösel Manfred Bratzke, der sich auch in der Borsflether Feuerwehr und beim Verein „Aktiv für Borfleth“ engagiert.