60 Jahre Borsflether Spielmannszug

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Borsfleth | Fritz Bratzke hatte damals die Idee und 18 andere Borsflether waren sofort Feuer und Flamme für die Gründung eines Spielmannszuges. Es war im Dezember 1960, als sich die Spielleute zum ersten Mal trafen, um Stücke einzustudieren.

Proben in der Frühstücksbude

Geübt wurde in einem kleinen, auf dem Grundstück der Baufirma Peters stehenden Häuschen – der sogenannten Frühstücksbude. Unter ihnen war der damals 20 Jahre alte Hans Mester.

Übungsleiter war damals Martin Lott, der auch den Glückstädter Spielmanns- und Fanfarenzug dirigierte.

Die ersten Instrumente stammten von der nicht mehr existierenden Kapelle des Glückstädter Eisenbahn-Ausbesserungswerkes.

Die Trommler haben im Waschraum zwischen Wasserhähnen geübt, die Pfeiffer im Aufenthaltsraum und mein Vater war erster Tambour-Major.

Hans Mester, Trommler

Inzwischen ist der Borsflether 80 Jahre alt, trommelt immer noch und ist somit das älteste Mitglied.

Denn Trommeln ist seine große Leidenschaft. „Mein Vater war Spielmann bei der Marine und hat uns zu Hause oft etwas vorgetrommelt. Das hat mir schon damals gefallen“, erzählt der Rentner.

Als Fritz Bratzke dann Leute suchte, die Freunde an der Musik haben, waren die Mesters mit dabei.

Musik beim Vogelschießen

Den ersten Auftritt absolvierten sie in weißen Uniformen. Der Borsflether Spielmannszug musizierte beim Vogelschießen in der Gemeinde.

„Das Kinderfest wurde in den 60er Jahren noch hinter dem Kesseldeich ausgerichtet und dann ging es mit Musik zum Saal der Gaststätte Ruhser schräg gegenüber des heutigen Aukrug“, erzählt Mester.

Bei Ruhser wurde später auch geübt. Als die Gaststätte schloss, freuten sich Gäste des „Aukrug“ während der Übungsabende über das klingende Spiel.

Blaue Uniform als neues Outfit

In dieser Zeit wechselten die Spielleute auch ihr Outfit. Da einige Spielleute auch Mitglied in der Freiwilligen Feuerwehr Borsfleth waren, wurde die blaue Uniform das Erkennungszeichen des sich fortan Spielmanns- und Fanfarenzuges der Feuerwehr Borsfleth nennenden Vereins.

Hans Mester, ab 1965 über 20 Jahre Schriftführer des Spielmannszuges übernahm ab 1986 für zehn Jahre den Posten des Vorsitzenden.

„Es war eine schöne Zeit“, blickt Mester zurück.

Denn in den 90er Jahren boomte es noch bei den Spielmanns- und Musikzügen landauf, landab hinsichtlich der Mitgliederzahlen.

Den stärksten Bestand an aktiven Spielleuten verzeichneten die Borsflether im Jahr 1993 mit 41 Mitgliedern.

Heute sind es wieder wie am Anfang 19 Männer und Frauen, die mit ihrer Musik zu zahllosen Anlässen gebucht werden.

Traum von einem zackigen Marsch

Und Hans Mester ist dann immer mit von der Partie und freut sich, wenn auch mal seine Lieblingsmärsche, ob nun der Yorksche Marsch mit dem schon Bundespräsidenten verabschiedet wurden, oder der Marsch von der Brücke am Quai gespielt werden.

„Ich würde mich ja als Trommler freuen, wenn wir zum Beispiel mit dem ‚Revue-Marsch‘ noch einen zackigen Marsch in unserem Repertoire hätten, aber mit dieser Meinung stehe ich alleine da“, bedauert Hans Mester.

– Quelle: https://www.shz.de/27648737 ©2020

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